Schutzengelfest 2024

Mit der Windhaager Messe erinnerte der Philharmonische Chor Augsburg unter Leitung von Wolfgang Reß an den 200. Geburtstag von Anton Bruckner.

Wies – Am 31. August 1749 war der Chorraum der Wieskirche fertiggestellt und das Gnadenbild des Gegeißelten Heilands konnte von der kleinen Kapelle dorthin übertragen werden. Kurat Florian Geis zeigte sich hoch erfreut darüber, dass zum 275. Jubiläum dieses Ereignisses der Philharmonische Chor Augsburg unter Leitung von Wolfgang Reß – er probt in seiner früheren Pfarrei St. Georg – die „Windhaager Messe“ von Anton Bruckner zur Aufführung brachte. Zu Bruckners 200. Geburtstag durfte auch dessen „Ave Maria“ nicht fehlen.  Als Hauptzelebrant kam mit Pater Benedikt M. Eble ein Neupriester, der vor 24 Jahren von Florian Geis in Söcking getauft wurde, und in der Wies seine Nachprimiz feierte.

Mit Spannung erwartet ebenso das Debüt von Kirchenmusiker Erik Konietzko, der zum Einzug das „Italienische Konzert“ von Johann Sebastian Bach erklingen ließ. Übergehend in das „Ein Haus voll Glorie schauet“. Bei diesem Lied, das bei Prälat Alphons Satzger in keinem Gottesdienst fehlen durfte, sangen alle kräftig mit. Unter den vielen Gottesdienstbesuchern sah man auch den früheren Kirchenverwalter der Wies, Wilhelm Straif, Museumskurator Helmut Schmidbauer, Kreisheimatpfleger Jürgen Erhard und die Mitglieder der St. Michaelsbruderschaft aus Peiting. Als Konzelebranten konnte Kurat Florian Geis Pfarrer Markus Böhme (Meißen), Dekan Werner Dippl (Burgheim) sowie die Diakone Martin Bauer (Landsberg), Armin Eder und Xaver Käser (Dillingen) willkommen heißen. Rechtzeitig zum Primizsegen traf auch noch Dekan Georg Fetsch ein. Geis vergaß nicht, Anton Guggemos, Caspar Berlinger und Johannes Niggl für ihren Einsatz nach dem Weggang von Kristina Kuzminskaite zu danken.

In seiner Predigt stellte Neupriester Pater Benedikt Eble CP die Begegnung Jesus mit Zachäus in den Mittelpunkt: „Jesus Aufforderung „Zachäus, steig schnell herunter, ich muss in deinem Hause zu Gast sein“, trifft auch uns heute. „Ich will hier wohnen“, hat er uns vor 275 Jahren ins Herz gelegt.“ Pater Benedikt Eble stellte auch deutlich heraus: „Im Thronsaal Gottes, in der Wies, wo wir „in den Himmel hineinschauen können“, sitzt Christus nicht majestätisch auf dem Richterstuhl. Er steht hier als Schmerzensmann. „Wenn wir verwundet zu ihm kommen, reicht er uns seine Hand“. Jesus ist der Arm des Vaters, der uns in den Himmel ziehen will. Er zeigt uns seine Liebe, indem er für uns gestorben und auferstanden ist. Christus ist das Licht der Welt, der auch die innersten Winkel ausleuchtet. „In Jesus steigt Gott für dich aus dem Himmel herab, damit er immer bei dir sein kann“, gab Pater Benedikt Eble allen mit auf den Weg. „Dieser junge Priester hat mich mit seiner Glaubwürdigkeit beeindruckt, da ist mir um die Zukunft nicht bang“, trat Jürgen Krätzig den Heimweg an. Krätzig, der mit seiner Geige unter Josef Kaes und dem Peitinger Kirchenchor in den 1950er Jahren selbst große Wiesfeste mitgestaltete, war sich mit Caspar Berlinger auch einig: Der neue Kirchenmusiker ist ein Gewinn für die Wies. Seine Improvisation über das Kirchenlied „Was uns die Erde gutes spendet“, war ein Gebet auf der Orgel. Berlinger: „Konietzko hat die Vielfalt der Orgel genutzt, Würde in den Gottesdienst getragen.“ Brillant der 3. Satz aus der Orgelsonate in D-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy zum Auszug. Ebenso seine eigenen Bearbeitungen, die er begleitend zum Einzelprimizsegen spielte: Mozarts Klaviersonate in Es-Dur, Johann Sebastian Bachs Concerto A-Moll nach Antonio Vivaldi, Mendelsohns 2. Satz aus der Orgelsonate in A-Dur und zum Schluss noch eine Improvisation über „Lobet den Herrn“.

(Text und Fotos: Gerhard Heiß)

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